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Karriere: Führungslaufbahn und 7 interessante Alternativen

Karriere bedeutet sinnvolles, persönliches Wachstum mit Spaß und Erfolg im Beruf.
Testen Sie, welche der acht Karrieremöglichkeiten am besten zu Ihnen passt!

Kerrieremöglichkeiten

Definition: Was heißt "Karriere", und wie kann man sie planen?

Definition "Karriere" - gestern und heute 

Das Wort „Karriere“ wurde aus dem Französischen 'carrière' („Rennbahn“ oder „Laufbahn“) entlehnt und geht auf das lateinische Stammwort 'carrus' („Wagen, Karre“) zurück. Heute bezeichnet Karriere eine erfolgreiche berufliche Entwicklung durch Nutzung von Möglichkeiten, die eine Organisation bietet. Dabei ist die hierarchische Entwicklung nur eine von mehreren Möglichkeiten eines sinnerfüllten persönlichen Wachstums.

Erfolg bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Zu den häufigsten Erfolgskriterien zählen die Realisierung persönlicher Wünsche, Motive, Ziele und Ideale oder die Verwirklichung eigener Talente, Fähigkeiten oder Begabungen (Selbstverwirklichung). Karriere ist nicht auf Unternehmen oder andere Organisationen begrenzt. Beispiele sind sportliche, musikalische, künstlerische oder wissenschaftliche Karrieren. 

Die Wahrscheinlichkeit für die Realisierung des persönlichen Erfolges ist im Wesentlichen von vier Faktoren abhängig:

  • Charaktereigenschaften (Persönlichkeitsmerkmale) der Person wie zum Beispiel Ehrgeiz, Energie, Durchhaltevermögen oder Willenskraft (Volition)  
  • Unterstützung durch die Organisation, indem die Person einen Beitrag zur Umsetzung der Ziele dieser Organisation leistet (Synergie). Voraussetzung ist die Passung (das Matching) der Person mit der Unternehmenskultur
  • Die Synergie betrifft auch die Übereinstimmung der Wertvorstellungen der Person mit den tatsächlich gelebten Werten der Organisation. 
  • Die konkrete Vorstellung vom persönlichen Erfolg (Vision) sollte selbstbestimmt (und nicht fremdbestimmt) sein. Eine solche Vision hat die größte Motivationskraft und steigert die Erfolgswahrscheinlichkeit. 

Der Zusammenhang zwischen Erfolg, Persönlichkeitsmerkmalen, Werten und Fähigkeiten ist auf der folgenden Seite ausführlich beschrieben: Traumjob finden. Karriere: Hobby als Beruf

Menschen mit einer erfolgreichen Karriere sagen häufig "Mein Beruf ist mein Hobby". Eine Befragung dieser Personen durch das Institut für Management-Innovation hat folgende Gemeinsamkeiten zutage gefördert:

  • erfolgreiche Menschen haben das Gefühl, ein "wertvolles" Mitglied einer Gemeinschaft oder eines Teams zu sein sowie Respekt und Wertschätzung zu genießen (statt abgelehnt und isoliert zu sein),
  • sie sind stolz auf ihre Leistungen, haben Erfolgserlebnisse und bekommen dafür Lob und Anerkennung (statt unter Versagensängsten und Minderwertigkeitsgefühlen zu leiden),
  • sie verfügen über Freiräume, haben Gestaltungsmöglichkeiten und können das verwirklichen, was ihnen wichtig ist (statt sich ohnmächtig, hilflos oder fremdbestimmt zu fühlen),
  • sie leben ihre eigenen (und nicht fremdbestimmten) Werte und ethischen Standards wie zum Beispiel Vertrauen, Integrität, Fairness, Aufrichtigkeit und Freundschaft. 

Diese Werte kann man sowohl im Beruf als auch im Privatleben realisieren - und im Idealfall, wie bereits erwähnt, in beiden Bereichen. Entscheidend ist, dass Menschen nicht darauf warten, Wertschätzung, Anerkennung, Respekt und Freundschaft "geschenkt" zu bekommen; vielmehr haben sie gelernt, sich dies selbstständig zu erarbeiten. Mit anderen Worten: Sie übernehmen Verantwortung für ihren Erfolg, statt sich über andere oder das Umfeld zu beklagen.

Eine Abgrenzung zwischen beruflichem und privatem Erfolg ist fließend. Wenn jemand zum Beispiel Respekt und Wertschätzung im Privatleben genießt, wird es ihm leichtfallen, sich dies auch im Berufsleben zu erarbeiten (Synergie). Die modische Floskel "Work-Life-Balance" widerspricht diesem Prinzip der gegenseitigen Verstärkung und kann nach Viktor Lau dem "angloamerikanischen Beraterklamauk" zugeordnet werden.

Die acht Karrieren in Unternehmen  

In der beruflichen Praxis gibt es acht verschiedene Karrieremöglichkeiten, die am häufigsten vorkommen (und nicht nur zwei oder drei - wie zum Beispiel die Fach- und Führungslaufbahn). Wer also nur auf die hierarchische Karriere setzt, wird meistens enttäuscht. Diese 8 Karrieremöglichkeiten wurden von Edgar Schein von der Sloan School of Business am MIT in einer Langzeitstudie entdeckt. Er nannte sie "Karriere-Anker". 

Eine Übertragung auf die Deutsche Kultur ist nicht ohne weiteres möglich. Aus diesem Grund hat das Institut für Management-Innovation ein neues Konzept entwickelt und mit einer Stichprobe von rund 3.500 Fach- und Führungskräften validiert. Unter dem folgenden Link können Sie testen, welche Karrieremöglichkeit am besten zu Ihnen passt. 

Manche Menschen haben das Zeug für eine Führungslaufbahn, wissen es aber nicht, während andere unbedingt in die Führungslaufbahn wollen - ohne die Voraussetzungen dafür zu erfüllen. Beide Gruppen haben ein ernsthaftes Problem (ausführlich dazu die Seite Führungskompetenzen). 

Die Karrieremöglichkeiten kann man als Potenzial interpretieren. Wie weit jemand auf einem der acht (oder weiterer) Karriereweg kommt, ist von seiner Persönlichkeit, seinen Talenten, Fähigkeiten und Wertvorstellungen abhängig. Eine systematische Untersuchung der Möglichkeiten und Grenzen erfolgt in einer Potenzialanalyse.

Wenn es speziell um die Eignung für Führungsaufgaben geht (Führungspotenzial) geht, sollte man eine objektive und zuverlässige (valide) Untersuchung des Führungstalents von Kandidaten durchführen. Wie das geschieht, und welche neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse des dazu gibt, zeigt unsere neue Studie "Führungstalente erkennen und beurteilen". 

Wie Sie Ihren Traumjob finden

Wenn man erfolgreiche und zufriedene Menschen fragt, woran sie erkennen, dass sie ihren Traumjob gefunden haben, nennen meistens folgende Merkmale:

  • Ihre Kompetenzen, insbesondere ihre Stärken passen sehr gut zum Anforderungsprofil der Stelle oder Aufgabe. Die Arbeit fällt ihnen daher leicht.
    Siehe dazu vor allem die Seiten "Kernkompetenzen" und Führungskompetenzen"
  • Die Persönlichen Wertvorstellungen entsprechen weitgehend den tatsächlich gelebten Werten im Unternehmen beziehungsweise der Organisation oder Abteilung. Die Betonung liegt auf "tatsächlich gelebt" und nicht auf Werbeaussagen im Stil von "Waschpulverreklame" (Stichwort „Employer Branding".
    Siehe dazu die Werte der jungen Generation auf der Seite „Motivation“.
  • Die Persönlichkeitsmerkmale (Charaktereigenschaften) des Bewerbers müssen zur Unternehmenskultur passen. Die Persönlichkeit eines Menschen lässt sich kaum verändern, und eine Veränderung der Unternehmenskultur erfordert oft mehrere Generationen des Top-Managements.
    Zum Thema Charaktereigenschaften siehe den neuen berufsbezogenen Persönlichkeitstest.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten:

"Erfolgsgeheimnisse" für Beruf und Privatleben

Antworten auf die häufigsten Fragen, die unsere MBA-Teilnehmer, Potenzialträger in Unternehmen und Hochschulabsolventen stellen:

Karriere: Gibt es "Erfolgsgeheimnisse"?

Große Anstrengung - wenig Erfolg (und umgekehrt)

Was unterscheidet erfolgreiche von erfolglosen Menschen? Was machen sie anders oder besser?

"Glück" im Leben: Was erfolgreiche Menschen anders machen

Die Lösung heißt Umsetzungskompetenz oder Willenskraft (Fachbegriff Volition). Wenn man die Motivation mit einem Motor vergleicht, dann ist die Volition der dazu nötige Treibstoff. Es ist das Mittel gegen die "Aufschieberitis" (Prokrastination). Weitere Informationen zu diesem Thema unter:

"Karriere machen" - wie funktioniert das?

Tipps dazu haben wir in unserem Buch "Kompetent führen" veröffentlicht. Eine aktualisierte Fassung des entsprechenden Kapitels finden Sie unter dem folgenden Link: "Karriere: So entwickeln Sie Ihre beruflichen Perspektiven" (pdf download).

Glück und Erfolg: Ist Karriere planbar?

Welche Rolle spielen Glück und Zufall?

Karriere und Erfolg - die Rolle des ZufallsGlück und Zufall müssen auf fruchtbaren Boden fallen; ansonsten verpasst man die besten Chancen oder erkennt sie, wenn es zu spät ist. Dabei hilft ein Persönlicher Entwicklungsplan. Der Volksmund spricht vom "Glück des Tüchtigen" - oder "Wer nicht sucht, der wird auch nichts finden".

George Bernard Shaw soll einmal gesagt haben: "Für Erfolg im Leben braucht man drei Dinge:

  • ein Drittel Sein (seine Stärken und Talente entwickeln),
  • ein Drittel Schein (man muss Andere auch davon überzeugen) und
  • ein Drittel Schwein (glücklicher Zufall)."

Chancen erkennen (eine Vision haben)

"Vision" ist einer der am häufigsten missverstandenen und missbrauchten Begriffe (obwohl dahinter "nur" der gesunde Menschenverstand steht). Beispiel: Warum "sehen" typische Unternehmer das sprichwörtliche Geld, das auf der Straße liegt?

Dieses Phänomen ist uns immer wieder bei Gesprächen mit den Geschäftsführern mittelständischer Weltmarktführer (Hidden Champions) begegnet. Die Antwort: Diese Menschen haben eine Vision. Was bedeutet das in der Praxis? Wenn zum Beispiel ein großer Rohdiamant auf einem Feldweg liegt, werden Sie ihn nicht "sehen", wenn Sie zuvor keine Vorstellung (Vision) davon entwickelt haben.

Machiavelli zum Thema Glück und Erfolg

Die folgenden Zitate sprechen für sich:

  • "Weil aber die Freiheit unseres Willens nicht aufgehört hat, so halte ich es für wahr, daß das Glück die Hälfte unserer Handlungen bestimmt, die andere Hälfte jedoch uns anheimfällt...
  • Ich vergleiche das Glück (oder Schicksal) mit einem reißenden Flusse, der, wenn er anschwillt, die Ebenen überflutet, Bäume und Häuser umreißt, hier Erdreich fortspült und es dort anschwemmt.
  • Trotzdem ist es den Menschen nicht verwehrt, in ruhigen Zeiten Vorkehrungen zu treffen... Ebenso geht es mit dem wechselhaften Glück. Es wendet sich mit Ungestüm dorthin, wo es keine Schutzwehren und Dämme findet, die ihm Widerstand bieten.
  • Ferner glaube ich, daß der Glück hat, dessen Handlungsweise dem Charakter der Zeit entspricht, während der Unglück hat, der mit seiner Zeit in Widerspruch steht."

Fazit aus Machiavellis Aussagen

Bauen Sie Dämme und Kanäle, treffen Sie Vorkehrungen, damit das Wasser, wenn es kommt, in die richtige Richtung fließt!

Attraktive und zugleich realistische Chancen wird man nur erkennen, wenn man (neben der Vision) seine Stärken und Schwächen gut kennt und realistisch einschätzt. Manche Menschen nehmen sich zu viel vor - und werden zwangsläufig frustriert, während andere nur einen Bruchteil ihres Potenzials ausschöpfen. 

Beginnen also Sie mit Ihrem persönlichen Stärken-Schwächen-Profil. Zu einzelnen Kompetenzen können Sie auch einen Online-Test machen. Siehe www.managementkompetenzen.de

Grundsätze der Karriereplanung: Was tun?

Energie tanken

Bauen Sie systematisch Ihre Stärken und Talente aus, nachdem Sie diese realistisch eingeschätzt (diagnostiziert) haben (siehe Seite Managementkompetenzen). Erlernen und fördern Sie die Kompetenzen, die für die Umsetzung Ihrer Ziele besonders wichtig sind, und die zu Ihren Werten und Persönlichkeitsmerkmalen am besten passen (siehe Übersicht Stärken und Schwächen). Die Kombination aus Persönlichkeitsmerkmalen, Werten und Kompetenzen (Stärken) ergibt die notwendige Energie und Motivation (Synergie).

Richtig (effektiv und effizient) lernen

Besonders wichtig ist zu beachten, wie Lernen funktioniert. Nur etwa 10 Prozent dessen, was wir können stammt aus Büchern, Seminaren oder Zeitschriften. Rund 20 Prozent unserer Fähigkeiten erwerben wir dadurch, dass wir uns von anderen Menschen oder Vorbildern etwas „abschauen“.

Auch die erfolgreichsten Menschen standen einmal genau dort, wo Sie jetzt sind. Und 70 Prozent des Lernens kommt durch das Praktizieren. Dazu gibt es keine Alternative, auch wenn viele Berater, Coaches oder andere Theoretiker das Gegenteil behaupten

Gütekriterien des Gießener Karriere-Tests (Inventars)

Reliabilität (Zuverlässigkeit)

Die einzelnen Dimensionen des Karrieretests (Karrieremöglichkeiten) variieren bezüglich ihrer internen Konsistenz zwischen α = .68 („Sicherheitstyp“) und α = .81 („Genießer“). Beachtet man die geringe Anzahl von fünf Items pro Skala, ist das Ergebnis als gut zu werten. Das bedeutet, dass der Test mit geringem administrativem Aufwand reliabel durchführbar ist. 

Die Trennschärfenanalyse zeigte, dass 26 der verwendeten 40 Items einen Wert von über .5, bezogen auf die jeweilige Sub-Skala, erreichten. Die 14 übrigen Items erreichten Werte knapp darunter, sind aber im akzeptablen Bereich (Faustregel).

Validität (Testgültigkeit)

Die Inhaltsvalidität ist durch mehrere Vorstudien in der praktischen Anwendung gewährleistet. Mehrere empirische Erprobungen bei Entscheidern aus dem Management bestätigten den guten Fit der verwendeten Items. 

Als Außenkriterium zur Überprüfung der Validität wurde die Korrelation mit der ebenfalls gemessenen und vielfach validierten Volition überprüft. Der berechnete Zusammenhang mit der stark umsetzungsbasierten Management-/Führungskarriere erreichte einen sehr guten Wert von 0.48, nur übertroffen von der des „Abenteurers“ mit 0.49. 

Weiterhin durchgeführte konfirmatorische und explorative Faktoranalyse bestätigten einen guten Modell-Fit der Theorie (Konstruktvalidität). Items und Sub-Skalen wiesen Faktorladungen von mehr als 0.7 auf.

Normen

Die Normierungsstichprobe beinhaltet derzeit insgesamt N = 3.542 Personen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen wie Management, Naturwissenschaft und Technik, Unternehmensgröße aus verschiedenen Altersgruppen und beiderlei Geschlechts. Damit können Vergleichswerte für entsprechende Zielgruppen ermittelt werden. 

Karriere-Coaching

Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten: Selbst-Coaching oder einen Coach engagieren. Wie Coaching grundsätzlich funktioniert, können Sie an unserem Coaching-Ansatz erkennen. Dazu können Sie dem folgenden Link folgen: Management-Coaching und den Beitrag zur  Effektivität und Wirksamkeit von Coaching studieren. 

Ferner empfehlen wir unseren Leitfaden, mit dem Sie einen Persönlichen Entwicklungsplan erstellen. Diesen sollten Sie anschließend mit einer Person Ihres Vertrauens, Ihrem Vorgesetzten oder mit einem Coach besprechen.

Als Leitfaden können Sie die Seite "Traumjob finden - Realistische Tipps vom Experten" nutzen. 

Autor: Prof. Dr. Waldemar Pelz

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Literatur zum Thema Karriere

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