Skip to main content
 

Empathie verstehen und lernen: für beruflichen umd privaten Erfolg

Mit Empathie Emotionen erkennen

Erkennen und verbessern sie Ihre empathischen Fähigkeiten!

Welche Gefühle hat die Frau rechts im Bild?

Für Eilige: direkt zum Empathie-Test

Inhalt

Empathie: Definition und Abgrenzung zu verwandten Begriffen 

Definition der Empathie nach dem aktuellen Stand der Forschung

Empathie ist die Fähigkeit, sich treffsicher in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer Menschen hineinzuversetzen. Dadurch kann man ihr Verhalten besser verstehen, vorhersagen und sich gezielt darauf einstellen. Nach neuesten Erkenntnissen (siehe Abbildung 1) gibt es drei Arten der Empathie: emotionale Empathie (mitfühlen), kognitive Empathie (rational verstehen) und soziale Empathie (das Verhalten sozialer Systeme wie Gruppen oder Organisationen verstehen, um sie zu steuern, zum Beispiel Teamgeist entwickeln).

Empathie

Abbildung 1: Emotionale (Einfühlungsvermögen), mentale (rationales Verstehen) und soziale (zwischenmenschliche) Empathie (Verhalten von Zielgruppen, Teams, Netzwerken oder Organisationen verstehen)

Definition der Empathie: Dokumentation

In der Fachliteratur existieren einige Hundert verschiedene, oft widersprüchliche Definitionen von Empathie. Die hier vorgeschlagene Version ist eine Synthese (Quintessenz) aus 61 deutschsprachigen Empathie-Tests (siehe Dokumentation). Diese Definition wurde in zahlreichen Experteninterviews operationalisiert und mit einer Befragung von rund 20.000 Personen auf Reliabilität und Trennschärfe geprüft. Hinzu kam die Abgrenzung zu verwandten Begriffen (siehe nachfolgenden Abschnitt). Die Gütekriterien finden Sie auf der Seite "Forschungsprojekt Empathie" an der Technischen Hochschule Mittelhessen.  

Abgrenzung der Empathie zu verwandten Begriffen

Folgende Begriffe werden am häufigsten synonym oder überlappend mit Empathie verwendet: Mitleid, Emotionale Intelligenz, Sympathie, Verständnis, Mitgefühl, Rücksichtnahme, Wohlwollen, Warmherzigkeit, Anteilnahme, Betroffenheit, Emotionalität oder Vertrautheit. Die Abgrenzung sei an folgenden Beispielen erläutert:

  • Mitleid fokussiert auf das eigene Gefühl des Bedauerns oder der Traurigkeit. Es bedeutet, dass man das Leid einer anderen Person wahrnimmt und darauf emotional reagiert. Empathie hingegen stellt das Verstehen der Gefühle und Gedanken der anderen Person in den Vordergrund. Es geht darum, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen und die Situation aus dessen Perspektive zu sehen.
  • Sympathie ist ein allgemeines Gefühl der Zuneigung oder des Wohlwollens gegenüber einer Person. Sympathie kann durch empathisches Verhalten gestärkt werden und umgekehrt kann Empathie die Sympathie vertiefen.
  • Anteilnahme bedeutet, dass man an den Gefühlen oder dem Schicksal eines anderen Menschen teilnimmt. Anteilnahme ist ein Ausdruck von Empathie, insbesondere von emotionaler Empathie.
  • Emotionalität kann die Empathiefähigkeit sowohl fördern als auch behindern, je nachdem, wie gut die eigenen Emotionen reguliert werden können.
  • Emotionale Intelligenz ist ein umfassenderes Konzept, das mehrere Fähigkeiten wie zum Beispiel Regulierung von Emotionen und Lösung emotionaler Probleme integriert. Empathie ist eine Komponente der emotionalen Intelligenz.  
  • Verständnis bedeutet, dass man die Gedanken oder Gefühle einer anderen Person nachvollziehen kann. Kognitive Empathie beinhaltet ein tiefes Verständnis für die Perspektive und Emotionen anderer.
  • Vertrautheit beschreibt eine enge Beziehung oder Bekanntschaft mit jemandem. Empathie kann Vertrautheit fördern, indem sie hilft, tiefere emotionale Verbindungen aufzubauen.
  • Rücksichtnahme bedeutet, auf die Bedürfnisse und Gefühle anderer zu achten und diese zu respektieren. Rücksichtnahme erfordert oft empathische Fähigkeiten, um die Bedürfnisse und Gefühle anderer treffend (korrekt) einschätzen zu können.
  • Trost ist das Bestreben, das Leid eines anderen mit Worten und Taten zu lindern. Damit der Trost wirksam ist, muss man verstehen, welche konkreten Gefühle und Gedanken diese Person empfindet und was man mit gut gemeinten Worten und Taten auslöst. Trost ohne Empathie kann oberflächlich sein und das Gegenteil bewirken (Belastung statt Beruhigung). Oberflächlichen Trost erkennt man an Floskeln wie „Du schaffst es“, „Alles wird gut“, „Andere haben es auch überwunden“, „Das Problem löst sich von selbst“, Es wird wieder gut" etc.

Fazit

Ein genaues Verständnis der Unterschiede zwischen Empathie und verwandten Begriffen ist entscheidend für eine gelungene Kommunikation und die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Die Bedeutung und der Ausdruck von Empathie können kulturell unterschiedlich sein und sich im Laufe des Lebens entwickeln. Wer Empathie lernen will, muss diese Begriffe auseinanderhalten. Dies ist Aufgabe eines validierten Empathie-Tests. Beispiel: Eine Person erwartet Mitleid, und ihr Gesprächspartner (oder Coach) reagiert darauf mit kognitiver Empathie.

Bedeutung der Empathie beruflich und privat

Empathie ist so wichtig, weil sie einerseits hilft, Probleme zu lösen und andererseits einen Beitrag zur Umsetzung unserer Ziele und Wünsche leistet. Diese Kombination nennt man Erfolg und gilt sowohl für den Beruf als auch für das Privatleben – mit einigen Besonderheiten.

Bedeutung der Empathie im Berufsleben

Die meiste Zeit im Berufsleben verbringen wir in Teams. Hier kann mangelnde Empathie die Zusammenarbeit, das Arbeitsklima und folglich die Produktivität verschlechtern sowie Frustration und Gleichgültigkeit bis hin zur Feindseligkeit bewirken. Die Folge ist, dass Leistungsträger dieses Umfeld zuerst verlassen, sodass die Probleme sich weiter verstärken. Das Arbeitsklima hat den größten Einfluss auf die Bindung von qualifizierten Mitarbeitern. Ziel soll es sein, mit besseren Empathiefähigkeiten ein produktives Arbeitsumfeld zu schaffen, das von Respekt, Wertschätzung und Anerkennung geprägt ist. Und das ist nur möglich, wenn man versteht, was andere Menschen oder das Team als Ganzes denken und fühlen.

Konflikte mit Kollegen, Vorgesetzten und Mitarbeitern sind normal. Die Frage ist nur, wie schnell und nachhaltig diese Konflikte gelöst oder nur unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt werden. Ungelöste oder verdrängte Konflikte kommen früher oder später in verschärfter Form an die Oberfläche. Für die Lösung von Konflikten ist die Bereitschaft und Fähigkeit notwendig, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt des Konfliktpartners hineinzuversetzen – auch wenn man ihn unsympathisch findet. Dazu sollte man sich den Unterschied zwischen Sympathie und Empathie vergegenwärtigen (siehe Abschnitt Begriffsabgrenzungen weiter oben).

Kundenbeziehungen können – je nach Verhandlungsmacht – sehr anstrengend, zeitraubend und wirtschaftlich riskant sein. Ein Beispiel für ein Risiko sind juristische Auseinandersetzungen, die nach viel Ärger und Verdruss schließlich vor Gericht enden. Noch größer ist das Risiko, einen profitablen Kunden zu verlieren. Nach einer bewährten Faustregel ist es zehnmal teurer, einen neuen Kunden zu gewinnen als einen Stammkunden zu halten. Deshalb ist es wichtig, sich in die Situation des Kunden hineinzuversetzen. Der Geschäftsführer eines Hidden Champions (mittelständischer Weltmarktführer) meinte dazu: „Wir arbeiten an Lösungen für Probleme, die unseren Kunden noch gar nicht bewusst sind.“

Die größte Bedeutung im Berufsleben hat die Empathie bei der Führung von Mitarbeitern. Die Quintessenz der Führung ist die Beeinflussung des Verhaltens in Richtung auf ein gemeinsames Ziel. Der durch zahlreiche empirische Studien wirksamste Führungsstil (Transformationale Führung) hat folgende Merkmale:

  1. Richtung und Ziele festlegen: Als Vorbild die Richtung und die Ziele klar und überzeugend vorgeben, um das Team zu motivieren und zu inspirieren.
  2. Produktive und kooperative Arbeitsbedingungen schaffen: Mit Vertrauen und Integrität eine Umgebung schaffen, in der produktives Arbeiten möglich ist.
  3. Veränderungen umsetzen: Notwendige Veränderungen einleiten und sicherstellen, dass Ziele in messbare Resultate (Erfolge) umgesetzt werden.

Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Mitarbeiter ihre Führungskräfte als Vorbilder wahrnehmen, ihnen vertrauen und gern folgen oder ob sie ihre Vorgesetzten ignorieren, Dienst nach Vorschrift machen, passiven oder aktiven Widerstand leisten und sich bei geringsten Unstimmigkeiten krank melden. Der Schlüssel zum richtigen Umgang mit Mitarbeitern ist folglich die Empathie. Viele Studien zeigen, dass ein Chef, der mit seinen Mitarbeitern nicht richtig umgehen kann, der wichtigste Kündigungsgrund ist. 

Einige bekannte Unternehmen wie Microsoft, Tesla oder Apple sowie Eliteuniversitäten wie Stanford und Harvard (Business School und Medical School) haben das Thema Empathie in ihre Führungskräfteentwicklung integriert und damit einen Hype (neuen Trend) ausgelöst. Die folgende Abbildung zeigt Zitate berühmter Persönlichkeiten, die die Bedeutung von Empathie unterstreichen. 

Auch die Berücksichtigung der Empathie in der Auswahl und Entwicklung von Führungstalenten, wie es eine neue empirische Studie belegt. 

Empathie: Zitate berühmter Persönlichkeiten

Abbildung 2: Aussagen  berühmter Persönlichkeiten zum Thema Empathie

Bedeutung der Empathie im Privatleben

Ähnlich wie im Beruf ist das Privatleben durch zahlreiche Konflikte, Spannungen und Krisen geprägt – nur sind diese Probleme meist emotional wesentlich belastender, weil es nicht so einfach ist, sich von seinem Lebenspartner, seinen Kindern, Eltern oder Freunden zu trennen wie von seinen Kollegen am Arbeitsplatz. Derartige Probleme und Konflikte verhindern ein erfülltes Privatleben. Dazu gehören (neben dem Beruf) die Bereiche Gesundheit und Fitness, Familie und Geborgenheit sowie Ethik und Sinnerfüllung.

Diese Lebensbereiche können Quellen positiver Energie sein, wenn sie mit Selbstvertrauen proaktiv gestaltet werden. Sie versetzen Menschen in die Lage, außerordentliche Leistungen zu vollbringen sowie Wünsche und Ziele mit minimalem Aufwand in Erfolge umzusetzen. Wie man diese Bereiche gestalten kann, welche Hindernisse es auf dem Weg dorthin gibt und wie diese Hindernisse überwunden werden können, ist ausführlich in dem Buch „Persönlichkeit gewinnt“ beschrieben und soll daher an dieser Stelle nicht wiederholt werden. Die nachfolgende Abbildung gibt einen zusammenfassenden Überblick.

Bedeutung der Empathie in vier Lebensbereichen

Abbildung 3: Empathie und Erfolg in vier Lebensbereichen (beruflich und privat)

Der Zusammenhang mit Empathie besteht darin, dass alle vier Bereiche von Emotionen gesteuert werden. Um Emotionen proaktiv zu gestalten (stolz und glücklich sein, Zufriedenheit empfinden, Wertschätzung genießen, anerkannt sein, geliebt werden), muss man diese Gefühle verstehen. Dies kann man auch als Selbstempathie bezeichnen. Die Kernfrage lautet: Was und welche Gefühle machen mich glücklich und was muss ich dafür tun? Mit anderen Worten: Man muss die eigenen Werte leben und nicht die, die uns von anderen angeboten oder aufgezwungen werden. Das gilt auch für das Verstehen der Menschen, mit denen wir zusammen sind. Für die bewusste Gestaltung der Lebensbereiche empfehlen wir einen persönlichen Entwicklungsplan. Die angestrebten Gefühle entstehen nicht von allein! Mann muss sie mit Empathie pro-aktiv gestalten. 

Arten der Empathie: emotionale, kognitive und soziale Empathie

Das folgende Beispiel soll den Zusammenhang der drei Empathiearten verdeutlichen: 

Kommt ein Notarzt an eine Unfallstelle, wären ihm ohne emotionale Empathie die Schmerzen und das Leid der Unfallopfer recht gleichgültig. Um den Betroffenen helfen zu können, muss er jedoch seinen Verstand, sein Wissen und seine Erfahrung einsetzen, klare Prioritäten festlegen und das tun, was in dieser Situation notwendig ist. Dafür muss er seine emotionale Empathie – und das Mitgefühl – ausblenden. Sonst wäre er nicht handlungsfähig. Sein Erfolg als Notarzt ist auch davon abhängig, wie gut er die Gedanken, Gefühle und das Verhalten des gesamten Systems antizipieren kann – von den Betroffenen am Unfallort über den Rettungsdienst bis hin zum Klinikpersonal. Er muss ein klares Bild im Kopf haben, wie dieses System als Ganzes funktioniert und wie die Menschen sich in diesem System verhalten (werden). Verändert sich einer Variable in diesem System, muss er völlig anders reagieren. Um das zu leisten, muss die die dritte Kompetenz, die soziale Empathie hinzukommen.  

Was ist emotionale (affektive) Empathie?

Die emotionale Empathie wird auch als emotionale Sensitivität bezeichnet. Sie macht es möglich, das gleiche zu fühlen wie andere Menschen (Mitgefühl). Hinzu kommen Merkmale wie emotionale Ansteckung (Stimmungsübertragung) und Hilfsimpuls. Emotionale Empathie ist eine nahezu „automatische“ Reaktion auf die Gefühle Anderer.

Zum Beispiel können viele Mütter bis zu acht verschiedene Tonlagen ihres schreienden Babys zutreffend unterscheiden und das jeweilige Bedürfnis erkennen (statt alles als Hunger zu interpretieren).

Betroffenheit allein ist kein zuverlässiges Anzeichen von Empathiefähigkeit. Die emotionale Empathie macht es möglich, sich in die Gefühlswelt anderer Menschen hineinzuversetzen. Man spricht daher auch von Einfühlungsvermögen.  

Das ist besonders wichtig, wenn es darum geht, vertrauensvolle, gut „funktionierende“ zwischenmenschliche Beziehungen zu schaffen. Emotionale Empathie stärkt den Zusammenhalt.

Emotionale Empathie: Bedeutung und Beispiele

Abbildung 3: Emotionale (affektive) Empathie - Definition und Beispiele

Was ist der Unterschied zur kognitiven (mentalen) Empathie

Das wichtigste Merkmal der kognitiven Empathie ist die Fähigkeit, nicht nur die Gefühle, sondern auch die Gedanken, Absichten und Motive anderer Menschen zu verstehen, um auf ihr zukünftiges Verhalten schließen zu können. Dazu gehört auch die Fähigkeit, indirekte oder nonverbale Botschaften (Körpersprache) korrekt zu entschlüsseln. 

Bei manchen Menschen ist dieses „Gespür“ sehr schwach ausgeprägt. Diese fehlende Empathie macht sie „blind“ dafür, was sie mit ihren Worten oder Taten bei anderen Menschen anrichten können.

Damit machen sie sich das Leben unnötig schwer. Die Fähigkeit der zuverlässigen Einschätzung der Folgen eigener und fremder Entscheidungen und Gefühle stärkt das Verantwortungsbewusstsein und fördert eine erfolgreiche vorausschauende Planung.

Kognitive Empathie: Bedeutung und Beispiele

Abbildung 4: Kognitive (mentale) Empathie - Definition und Beispiele

Was ist soziale Empathie?

Soziale Empathie ist besonders wichtig für den Aufbau und die Pflege nützlicher persönlicher oder beruflicher Kontakte und Beziehungen in sozialen Netzwerken (Networking). Wegen der Gruppendynamik verfügen Teams und Gemeinschaften über völlig andere Fähigkeiten und Eigenschaften als die Summe der einzelnen Mitglieder. Ein Team kann Leistungen erbringen, zu denen einzelne Menschen gar nicht fähig wären. Daraus resultiert die dritte Teilkompetenz der Empathiefähigkeit, die soziale Empathie. Sie ist aus folgenden Gründen besonders wichtig: 

In der heutigen Berufswelt wird die meiste Arbeit in Teams oder Gruppen bewältigt. Ohne ein "Gespür" dafür zu haben, nach welchen (meist unausgesprochenen) Spielregeln und Normen ein solche Systeme zwischenmenschlicher Beziehungen "funktionieren" (Gruppendynamik), kann man es weder verstehen noch gestalten oder steuern. 

Das gilt auch für die Zusammenarbeit über Abteilungen oder Funktionen hinweg (zum Beispiel in interdisziplinären Projekten). Wichtige Informationen oder Know-how sind meist über das gesamte Unternehmen verstreut. Hinzu kommt, dass diese relevanten Informationen immer an Menschen und nicht an Papier oder elektronische Dateien gebunden sind. Folglich gibt es ohne soziale Beziehungen auch kaum Zugang zu dem, was wirklich wichtig ist. 

Ein weiteres Beispiel für die Bedeutung der sozialen Empathie ist das Verhalten einer Fußballmannschaft, einer Belegschaft oder einer politischen Organisation. Ein Team verhält sich grundsätzlich anders als einzelne Personen. Daniel Goleman bemerkte dazu: „teams are cauldrons of bubbling emotions“. Es kommt darauf an, dieses "Brodeln" korrekt zu deuten. 

Eine Führungskraft benötigt völlig andere Fähigkeiten, wenn sie eine Mannschaft, ein Team oder die gesamte Belegschaft motivieren will (als wenn es um einzelne Personen geht). Ein einfaches Beispiel ist das Verhalten bei einer Sitzung, das oft nach versteckten Regeln funktioniert. 

Sozial empathischen Führungskräften fällt es leicht, sich spontan und intuitiv „richtig“ auf Menschen mit äußerst unterschiedlichen charakterlichen Eigenschaften aus verschiedenen sozialen Schichten, Funktionen, Altersgruppen oder Kulturen einzustellen.  

Im Falle eines Unternehmens muss ein Geschäftsführer zutreffend einschätzen, wie sich zum beispiel eine Entscheidung über alle Hierarchieebenen hinweg auswirken wird. Er muss das gesamte System "durchschauen". In der Praxis gibt es verschiedene Bezeichnungen für diese Kompetenz. Beispiele sind: 

  • den Blick für das große Ganze haben
  • Muster erkennen
  • sich vorstellen, welche Konsequenzen eine heutige Maßnahme in den nächsten Jahren haben wird
  • erkennen, wie Macht und Einfluss in einem Buying Center aufgeteilt sind
  • wissen, an welchem "Strang" man ziehen muss, um am anderen Ende einen Effekt zu erzielen
  • ein sicheres Gespür für das Wesentliche in einer unüberschaubaren Situation haben
  • bei Risiko und Unsicherheit entscheiden 
  • erkennen, wer das Sagen in einer Gruppe hat
  • zuverlässig den informellen "Anführer" identifizieren usw. 

Erfahrene Teamleiter oder Trainer haben oft ein intuitives „Gespür“ dafür, wie sie den Teamgeist fördern können. Dieses "Gespür" kann man "sichtbar" machen. Siehe dazu den Test der Teamfähigkeit, mit dem man das Zusammenspiel verschiedener Aufgaben und Rollen im Team erklären kann. Dieser Test der Teamfähigkeit zeigt, dass diese Kompetenz nicht viel mit oberflächlichem Harmoniestreben zu tun hat, und wie ein effektives Team tatsächlich funktioniert. Menschen mit ausgeprägter sozialer Empathie verstehen diese Funktionsweise auf Anhieb, also ohne einen solchen Test, der die Team-Rollen bewusst macht.. 

Soziale Empathie: Bedeutung und Beispiele

Abbildung 5: Soziale Empathie - Definition und Beispiele

Wie empathisch sind Sie? Der neue Empathie-Test

Was Sie über Empathie-Tests wissen sollten

Es gibt zahlreiche wissenschaftlich fundierte Empathie-Tests. Sie sollen die Frage beantworten, wie empathisch eine Person ist. Die meisten Tests stammen aus der angelsächsischen Fachliteratur und sind daher nur schwer auf unsere Kultur übertragbar. Beispielsweise verstehen US-Amerikaner unter Teamarbeit etwas völlig anderes als Chinesen oder Deutsche. Ähnlich ist es bei den Begriffen, sie mit der Empathie verwandt sind (siehe Kapitel "Definition und Abgrenzung". Deshalb war es notwendig, einen neuen Test zu entwickeln und zu validieren. Dies erfolgte in einem Forschungsprojekt, bei dem dem bisher (Stand Juni 2024) rund 30.000 Personen befragt wurden. 

Diagnose mit dem Empathie-test

Ein Empathie-Test hat die gleiche Aufgabe wie eine Diagnose beim Arzt. Nur eine korrekte (valide) Diagnose macht eine wirksame Therapie möglich. Ansonsten landet man bestenfalls Zufallstreffer. Das Gleiche gilt für die Diagnose und die Verbesserung (oder das Lernen) empathischer Fähigkeiten. Der Test soll zeigen, was ihre konkreten Stärken und Schwächen sind, und welche Art der Empathie sie besser oder weniger gut beherrschen. 

In diesem Kapitel können Sie zwei Tests durchführen. Der erste ist eine kurze Version auf dieser Seite mit 8 Fragen und der andere ist eine vollständige Online-Version auf einer separaten Seite mit 38 Fragen (siehe Link "Online-Test" im Abschnitt "Der vollständige Test" weiter unten). Die kurze Version ist auch als pdf donwload verfügbar. Link: Empathie-Test Kurzversion. 

Der kurze Empathie-Test auf dieser Seite

Wie zutreffend beschreiben die nachfolgenden Aussagen (Items) Ihr typisches Verhalten? Notieren Sie die Punktzahl zu jedem der 12 Items und bilden Sie dann die Summe wie in der Instruktion zur Auswertung angegeben. 

0 = trifft gar nicht zu 
1 = trifft eher nicht zu
2 = trifft eher zu
3 = trifft voll zu 

  1. Ich habe aufrichtiges Interesse an Meinungen und Gedanken anderer Menschen.
  2. Ich achte darauf, die Gefühle meiner Gesprächspartner zu verstehen. 
  3. Ich erlebe die Gefühle Anderer oft so, als wären es meine eigenen.
  4. Ich erkenne auf Anhieb, welche Beziehungen oder Normen in einem Team herrschen.
  5. Wenn Andere mir von ihren Erlebnissen berichten, berührt mich das sehr.
  6. Andere Menschen haben mir schon öfter gesagt, ich sei ein guter Zuhörer.
  7. Ich stelle mich intuitiv auf die Stimmung meiner Gesprächspartner ein.
  8. Ich habe ein ausgeprägtes Gespür dafür, was jemand sagt, und was er tatsächlich meint.
  9. Mir fällt es leicht, die Stimmung in einem Team (oder in einer Sitzung) zu verbessern.
  10. Ich gebe meine Gefühle zu erkennen, ohne Andere zu verletzen oder zu bedrängen.
  11. Ich bemerke sofort, welche Stimmung (Klima) in einer Gruppe herrscht.
  12. Ich fühle mich verpflichtet zu helfen, wenn jemand unfair behandelt wird.
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3
0  1  2  3

Instruktion zur Auswertung: Berechnen Sie die Summe zu jeder Skala. Übertragen Sie die Ergebnisse in die folgende Grafik und studieren Sie die Interpretation. Lesen Sie bitte anschließend die Anmerkungen. 

Emotionale Empathie: Summe der Items 3, 5, 12 = ____
Kognitive Empathie: Items 2, 7, 8 = ____
Soziale Empathie: Items 4, 9, 11 = ____
Beziehungen: Items 1, 6, 10 = ____

Empathie-Test: Ihr Stärken und Schwächen Profil

Interpretation 

Die Skala „Emotionale Empathie“ misst die Fähigkeit, das gleiche zu fühlen wie andere Menschen (Mitgefühl) und sich in die Gefühlswelt dieser Menschen hineinzuversetzen. Mit emotionaler Empathie erzielen Sie mehr Akzeptanz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen.

Bei der kognitiven (mentalen) Empathie kommt die Fähigkeit hinzu, die Gedanken, Absichten und Motive anderer Menschen zu verstehen, um ihr Verhalten zutreffend vorhersagen zu können. Diese Fähigkeit ist wichtig für die Motivation, Konfliktlösung und effektive Zusammenarbeit.

Sie Skala „Soziale Empathie“ macht die Gruppendynamik, Machtverteilung, Hierarchie und Normen in einem Team, einer Organisation oder einem informellen Netzwerk sichtbar. Sie ist besonders wichtig für die Führung von Teams, Gruppen oder Unternehmen. 

Skala „Beziehungen“ bedeutet: Empathie allein macht weder erfolgreich noch glücklich. Erst wenn Sie Ihre empathischen Fähigkeiten nutzen, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, können Sie sowohl beruflich (Karriere, Einkommen) als auch privat (Zufriedenheit, Harmonie) erfolgreich sein. Diese Skala zeigt, wie gut Ihnen dies gelingt.

Zur Interpretation der Ergebnisse können Sie auch die Beispiele verwenden, die zur vollständigen Version gehören. 

Anmerkung

Bitte beachten Sie, dass es sich um Ihr Selbstbild handelt. Sie können auch eine Person Ihres Vertrauens bitten, die Fragen aus deren Perspektive zu beantworten. Bedenken Sie bitte auch, dass dieser Test der Veranschaulichung der Methodik dient. Für eine zuverlässige Diagnose Ihrer empathischen Stärken und Schwächen müssen noch Vergleichsdaten anderer Personen hinzukommen, die zur gleichen Zielgruppe gehören wie Sie. Beispiele sind Führungskräfte, Teammitglieder, Frauen, Männer, verschiedene Altersgruppen, Ausbildung, berufliche Stellung etc. 

Von einer Stärke sollte man nur dann sprechen, wenn sie deutlich stärker ausgeprägt ist als bei der Vergleichsgruppe. Sonst vergleicht man die sprichwörtlichen Äpfel mit Birnen. Ferner kann man von einer Stärke oder Schwäche nur dann sprechen, wenn man die Anforderungen oder die Aufgabe kennt. So benötigt ein Unternehmer völlig andere empathische Fähigkeiten als ein Manager, ein Mitarbeiter, ein Arzt, ein Coach oder ein Pflegedienstleiter. Schließlich sollte ein Test je nach Gütekriterien mindestens fünf bis sieben Items haben. In dieser Kurzversion sind es nur drei. Alle diese Anforderungen (Qualitätskriterien) erfüllt die Online-Version dieses Tests. Siehe dazu das Kapitel „Validierung“.

Der vollständige Online-Test

Tipp zur Vorgehensweise:

  • Beginnen Sie den Test möglichst ehrlich und unvoreingenommen.
  • Laden Sie die PDF-Datei mit den Testergebnissen herunter.
  • Studieren Sie die Beispiele zur Interpretation der Testergebnisse weiter unten.
  • Vergleichen Sie Ihre Testergebnisse mit den Beispielen.
  • Erstellen Sie einen persönlichen Entwicklungsplan und diskutieren Sie diesen Plan mit einer Person Ihres Vertrauens.
  • Gegebenenfalls fordern Sie ein Coaching an (für die ersten fünf Bewerber kostenlos).
  • Folgen Sie dem Link zum Online-Test.

Empathie-Test: Gütekriterien (Validität und Reliabilität

Wissenschaftlicher Hintergrund des Empathie-Tests

Dieser Empathie-Test existiert seit mehr als vier Jahren und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Inzwischen (Stand Juni 2024) enthält die Datenbank rund 30.000 Datensätze. Durch eine umfangreiche Stichprobe sind wir in der Lage, verschiedene Zusammenhänge empirisch zu untersuchen, wie beispielsweise die Beziehung zwischen Empathie und Führungskompetenzen, Lebenszufriedenheit, Durchhaltevermögen, Begeisterung oder Resilienz.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, repräsentative Stichproben für spezifische Zielgruppen zu erstellen. Unsere Instituts-Partner (siehe Referenzen) benötigen in der Regel Vergleichsdaten zur Auswahl und gezielten Förderung ihrer Nachwuchskräfte. Die hohen Kosten für die Entwicklung von Führungskräften erfordern effiziente und validierte Methoden zur Diagnose und Förderung dieser Zielgruppen. Dies stellt eine klassische Win-Win-Situation dar. Eine wissenschaftliche Publikation ist in Vorbereitung. Die nachfolgenden Gütekriterien gehören zu einer der ersten Versionen dieses Tests.

Zur Entwicklung dieses Tests wurden am Institut für Management-Innovation rund 300 wissenschaftliche Publikationen zur Empathie ausgewertet. In die engere Wahl kamen 61 deutschsprachige Empathie-Tests mit Skalen zur Messung der Empathie (siehe Dokumentation zur Itemanalyse als Auszug aus dem Test-Manual). Gütekriterien priorisiert. Daraus entstanden die drei Skalen (affektive, kognitive und soziale Empathie) und jeweils acht Items. 

Eine wichtige Erkenntnis aus dieser praktischen Arbeit war die Tatsache, dass die Übersetzung und Übertragung angloamerikanischer Testverfahren auf die deutsche Kultur äußerst problematisch und häufig irreführend und konfliktträchtig ist ist. Aus diesem Grund war die Entwicklung und Validierung eines neuen Testverfahrens notwendig.

Der neue Empathie-Test (Gießener Inventar der Empathie) wurde regelmäßig in verschiedenen Programmen der Führungskräfteentwicklung eingesetzt, getestet, kritisch diskutiert und kontinuierlich verbessert. Er stammt also nicht aus dem klinischen oder rein akademischen Umfeld, sondern aus der Praxis in Unternehmen und anderen Organisationen. Es handelt sich um Programme vorwiegend deutscher Unternehmen (siehe Referenzen). Hinzu kam die Anwendung im persönlichen Coaching von jährlich rund 100 Führungskräften im Zusammenhang mit dem 360-Grad-Feedback

Reliabilität (Zuverlässigkeit) 

Bei der letzten Auswertung im April 2022 lag der Stichprobenumfang zur Validierung dieses Empathie-Tests bei n = 19.867 (auswertbare Datensätze bzw. Teilnehmer). Die Kennzahlen sehen wie folgt aus:

Die drei Skalen zeigen Werte ihrer internen Konsistenz zwischen α = .79 (Soziale Empathie) und α = .84 (Kognitive Empathie).

Die Gesamtskala (24 Items) weist einen Wert für Cronbachs α von .92 auf. Die Split-Half-Methode ergab einen α-Wert von .865 für die erste Hälfte der Items und .841 für die zweite Hälfte, sowie einen Spearman-Brown-Koeffizienten von .869. 

Die Trennschärfenanalyse zeigte auf, dass 13 Items Werte von über .5 innerhalb ihrer Unterskala erzielten. Die neun übrigen Items erreichten Werte, die knapp darunter liegen (0.39 bis 0.49). Eine weitergehende Verbesserung der Trennschärfe der Unterskalen hätte nur einen rein akademischen Sinn, zumal der Test acht Items pro Skala enthält.

Auch die erste Version des Empathie-Tests konnte weitgehend überzeugen. Der Stichprobenumfang lag bei n = 2.140. Die einzelnen Skalen zeigten Werte bezüglich der internen Konsistenz zwischen α = .79 (Soziale Empathie) und α = .85 (Kognitive Empathie). Die Gesamtskala wies einen Wert für Cronbachs α von .92 auf. Die Split-Half-Methode ergab einen α-Wert von .87 für die erste Hälfte der Items und .85 für die zweite Hälfte, sowie einen Spearman-Brown-Koeffizienten von .90.

Validität (Praxisbezug)

Ein Ziel der Studie war es zu prüfen, welche Bedeutung Empathie für den Erfolg im Leben hat. Deswegen wurde der Zusammenhang der drei Empathie-Skalen mit den bereits validierten Erfolgsfaktoren (Erfolgsindex) aus dem Gießener Inventar der Umsetzungskompetenz (Willenskraft) und der Transformationalen Führung untersucht.  

Dieser Erfolgsindex besteht aus zwei Komponenten: (1) der langfristigen Einkommensentwicklung und den (2) den Persönlichkeitsmerkmalen überdurchschnittlich erfolgreicher Unternehmerpersönlichkeiten aus der Untersuchung von Csíkszentmihályi und aus einer Langzeitstudie mit 1.528 Kindern aus Kalifornien, deren beruflicher und privater Lebenserfolg übe 40 Jahre hinweg analysiert wurde (Einzelheiten siehe Myers). 

Die aktuelle Persönlichkeitsforschung bestätigt die prognostische Validität dieser Merkmale (dass sie Erfolg vorhersagen können). Siehe dazu die Grit Scale (beschrieben im Artikel von Hammond und der dort angegebenen Fachliteratur).

Erfolgsfaktoren verdienen diese Bezeichnung nur dann, wenn sie typisch für erfolgreiche und zugleich untypisch für erfolglose Menschen sind. Aus diesem Grund wurde das erfolgreichste mit dem erfolglosesten Zehntel der Teilnehmer verglichen (jeweils rund 1.200 Personen). Dabei geht es um die Frage: „Bei welchen Verhaltensweisen (Items) ist der Unterschied zwischen "Erfolgreichen" und "Erfolglosen" besonders groß?“ Dazu gehören folgende Verhaltensindikatoren:

  • „Ich habe ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen.“ 
  • „Ich beeinflusse meine Gefühle in einer Weise, die mir die Arbeit erleichtert.“ 
  • „Meine Arbeit hat einen höheren Sinn und Zweck als 'nur' Einkommen, Karriere und Anerkennung“ 
  • „Es fällt mir schwer, eine negative Stimmung gezielt zu verbessern (umgepolt).“ 
  • „Ich bekomme zu wenig Anerkennung, obwohl ich gute Leistungen bringe (umgepolt).“ 
  • „Es dauert ziemlich lange, bis ich mich nach großen Niederlagen wieder erhole (umgepolt).“

Fazit zur Erfolgsrelevanz der Sozialen Empathie

Soziale Empathie hat die höchste (r = 0.48) und Emotionale Empathie die niedrigste (r = 0.12) Erfolgsrelevanz (statistisch gesehen). Für Menschen mit besonders stark ausgeprägter Sozialer Empathie ist es typisch, dass es ihnen leichtfällt, eine negative Stimmung gezielt zu verbessern; sie haben ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen, sie wissen, was sie wollen, und sie überwinden starke interne und externe Widerstände.

Diese Verhaltensweisen sind zugleich untypisch für die emotionale Empathie. Diese Menschen brauchen ziemlich lange bis sie sich von großen Niederlagen erholt haben, und sie sind stärker auf Lob und Anerkennung (von außen) angewiesen (statt sich dies selbst zu erarbeiten). Die analogen Werte für die kognitive (mentale) Empathie liegen deutlich näher bei der sozialen Empathie als bei der emotionalen Empathie.

Normierung

Die Normierungsstichprobe besteht aus mehr als 30.000 Datensätzen (Stand April 2022) mit zahlreichen demographischen Daten wie zum Beispiel Alter, Abschluss, berufliche Stellung, Führungserfahrung oder Einkommen. Mit diesen Informationen kann man aussagekräftige („repräsentative“) Vergleichsdaten für bestimmte Zielgruppen ermitteln. 

Beispiel: Die männlichen Vertriebsleiter mit einer technischen Ausbildung und mehr als fünf Jahren Führungserfahrung, die in einem Großunternehmen arbeiten, haben bei der Sozialen Empathie einen Wert von 4,2 erzielt (zum Beispiel im 360-Grad-Feedback). Ist das viel oder wenig (im Vergleich zu Wettbewerbern, die ebenfalls an Buying Center verkaufen). Je nachdem, wie dieser Vergleich ausfällt, kann ein sehr hoher oder gar kein Handlungsbedarf bestehen.

Dieses Beispiel lässt sich problemlos auf viele andere Zielgruppen und Organisationen (Unternehmen, Behörden oder Abteilungen) übertragen.

Wie Sie Ihre Empathie gezielt verbessern können

Mit der Diagnose Ihrer Stärken und Schwächen beginnen

Erstellen Sie mit dem Empathie-Test ein Stärken-Schwächen-Profil (Diagnose) Ihrer empathischen Fähigkeiten. Die Testergebnisse zeigen, wie stark Ihre emotionale, mentale oder soziale Empathie im Vergleich zu einigen Tausend anderer Teilnehmer an diesem Test ausgeprägt ist. 

Ein Ziel sollte es sein, alle drei Teilkompetenzen (emotionale, mentale und soziale Empathie) zu beherrschen. Handlungsbedarf besteht dort, wo Ihre Ergebnisse deutlich unter dem Durchschnitt liegen. So vermeiden Sie Nachteile gegenüber Ihren Mitmenschen (mit einem ausgewogenen Profil). 

Zuvor berufliche und private Ziele festlegen 

Eine durchschnittliche (ausgewogene) Empathiefähigkeit ist wichtig, kann aber nicht das endgültige Ziel sein. Entscheidend sind Ihre persönlichen und beruflichen Ziele. Diese bestimmen, welche Empathie-Art besonders wichtig für Sie ist. Beispielsweise haben Manager, Verkäufer, Buchhalter, Ärzte, Journalisten oder Fußballtrainer völlig unterschiedliche Aufgaben und Ziele. Folglich sind dazu sehr verschiedene Kombinationen empathischer Fähigkeiten (Stärken) notwendig. Auch innerhalb der beruflichen Entwicklung ("Karriere") verändern sich die Anforderungen an die Empathie

Persönlichen Entwicklungsplan erarbeiten

Anregungen, wie Sie Ihre beruflichen und privaten Ziele festlegen können, finden Sie auf den folgenden Seiten:   

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele ergreifen

Wenn Sie Ihre Ziele und die dazu notwendigen Kompetenzen festgelegt haben, folgt als nächster Schritt die Suche nach Maßnahmen, wie Sie Ihre (empathischen) Stärken weiter ausbauen und Ihre Schwächen überwinden können. Grundlage dafür sind die (validierten) Verhaltensbeschreibungen (Fachbegriff: Items) der drei Teilkompetenzen der Empathie. Jede dieser Teilkompetenzen ist durch acht Items operationalisiert (siehe Fragen im Test). Beispiele für solche Items (Stärken) sind:

  • "Ich merke sofort, wenn mein Gesprächspartner das gleiche empfindet wie ich"
  • "Ich erkenne auf Anhieb, was Andere denken oder fühlen, auch wenn sie es nicht sagen"
  • "Ich habe ein sicheres Gespür dafür, welche unausgesprochenen Spielregeln und Beziehungen in einem Team herrschen."

Anschließend suchen Sie nach Maßnahmen, mit denen man dieses Verhalten (Stärke) fördern kann. Die am besten geeignete Methode zum Auffinden von Ideen ist das so genannte Brainstorming. Dabei sollte man beachten, dass die besten Ideen aus wissenschaftlichen Studien, aus Erfahrungen und von Vorbildern aus der Praxis kommen. 

Mit den am einfachsten erlernbaren Fähigkeiten beginnen

Manche empathischen Fähigkeiten sind relativ einfach erlernbar und mache nur schwer oder gar nicht. Schwer erlernbar sind (weitgehend angeborene) Charaktereigenschaften. Ein Beispiel für eine Kombination von (angeborenen) Persönlichkeitsmerkmalen und (erlernbaren) Kompetenzen liefert unsere Studie zur oben erwähnten Resilienz.

Ähnlich ist es im Falle der Empathie: In manchen Familien oder Kulturen lernen Kinder schon sehr früh, darauf zu achten, was Andere oder das Team (die Gruppe) denken und fühlen. Derartige Gewohnheiten verfestigen sich im Laufe der Zeit zu stabilen Charaktereigenschaften. Diese Menschen haben einen großen Vorteil und sollten Berufe wählen, in denen Empathie besonders wichtig ist. Sie werden viel Spaß und Erfolg haben. Für Menschen mit wenig Empathie gibt es genügend andere berufliche Möglichkeiten

Coaching

Die Unterscheidung zwischen (stabilen) Charaktereigenschaften (erlernbaren) Kompetenzen ist vor allem für ein Empathietraining oder Coaching wichtig. Kein Training oder Coaching wird es schaffen, die Persönlichkeit eines Menschen zu verändern. Das bedeutet konkret, dass es in vielen Fällen beziehungsweise bei gegebenen Charaktereigenschaften nur wenig Sinn macht, Empathie zu trainieren. 

Den persönlichen Entwicklungsplan (der relevanten Kompetenzen) können Sie selbst oder mit einem Coach erarbeiten. Dazu bietet das Institut für Management-Innovation ein Coaching-Programm an. Es ist zwar auf Führungskräfte und Potenzialträger spezialisiert, wird aber auf das das jeweilige Thema und die Zielperson angepasst („maßgeschneidert“). Siehe dazu: 

Weitere Tipps finden Sie im Kapitel "Praktische Übungen zur Empathie". Bei Fragen können Sie uns anrufen oder eine Mail senden (siehe Kontaktdaten). 

Praktische Übungen zur Steigerung Ihrer Empathie im Alltag

An unserem Institut verwenden wir ein breites Spektrum an Empathie-Übungen, die wir gezielt auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zuschneiden. Mit Hilfe unseres validierten Empathie-Tests ermitteln wir Ihre individuellen Stärken und Schwächen, um das Coaching optimal auf Sie abzustimmen. Welche Stärken und Schwächen relevant sind, hängt von Ihren Zielen ab, da es weder möglich noch sinnvoll ist, alle Aspekte der Empathie zu optimieren.

Wenn Sie zum Beispiel ein Team oder eine Organisation leiten, ist es besonders wichtig, an Ihrer sozialen Empathie zu arbeiten. Wenn Sie Ihre persönlichen Beziehungen im Privatleben verbessern wollen, kommt es auf die emotionale Empathie an, während ein Arzt oder ein Coach eine besondere Stärke bei der kognitiven Empathie haben sollte.

Diese Fragen und Ihre Ziele klären wir in einem kostenlosen und unverbindlichen Gespräch. Am besten senden Sie uns eine E-Mail (siehe Kontaktdaten). An dieser Stelle seien einige allgemeine Übungen genannt.

Beispiele für Übungen

Praktische Übungen zur Steigerung der emotionalen Empathie:

  • Aktives Zuhören: Üben Sie in Gesprächen, wirklich zuzuhören, ohne sofort zu urteilen oder Antworten zu formulieren. Konzentrieren Sie sich darauf, die Emotionen hinter den Worten Ihres Gegenübers zu erfassen.
  • Rollenspiele (Simulationen): Versetzen Sie sich in die Lage einer anderen Person und versuchen Sie, deren Perspektive einzunehmen. Dies kann durch fiktive Situationen oder das Nachspielen realer Begebenheiten simuliert werden. Beispiele sind Gespräche mit schwierigen Mitarbeitern, Einstellungsgespräche oder Verkaufsgespräche.
  • Emotionstagebuch führen: Schreiben Sie täglich auf, welche Emotionen Sie bei anderen Menschen wahrgenommen haben und wie diese Ihr eigenes Verhalten beeinflusst haben.
  • Gefühlswörter erweitern: Erweitern Sie Ihren Wortschatz für Gefühle. Je präziser Sie Emotionen benennen können, desto besser können Sie sie auch bei anderen erkennen.

Methoden zur Verbesserung der kognitiven Empathie:

  • Perspektivwechsel-Training: Betrachten Sie regelmäßig Situationen aus der Sicht anderer und versuchen Sie, deren Gedankengänge nachzuvollziehen. Ein Beispiel ist die korrekte Deutung von Gestik, Mimik, Körperhaltung und Tonfall in verschiedenen Gesprächssituationen.
  • Feedback einholen: Fragen Sie Kollegen und Freunde, wie sie bestimmte Situationen wahrgenommen haben und vergleichen Sie diese Eindrücke mit Ihren eigenen. Schreiben Sie vorher auf einen Zettel, welches Feedback Sie erwarten und vergleichen dieses mit dem tatsächlichen Feedback.
  • Lesen von Literatur: Lesen Sie Bücher oder Artikel über Psychologie und menschliches Verhalten, um ein tieferes Verständnis für die Gedankenwelt anderer Menschen zu entwickeln (siehe Literaturverzeichnis).
  • Analysieren von Filmen und Serien: Beobachten Sie Charaktere in Filmen oder Serien genau und versuchen Sie vorherzusagen, wie sie sich in der nächsten Situation verhalten werden. 

Strategien zur Entwicklung sozialer Empathie:

  • Teamdynamik beobachten: Nehmen Sie an Gruppenaktivitäten teil und beobachten Sie, wie Interaktionen ablaufen und welche unausgesprochenen Regeln gelten. Schätzen Sie vorher ein, welche Rolle welcher Teilnehmer einnehmen wird und vergleichen Ihre Erwartung mit der tatsächlichen Rolle (siehe dazu das Konzept der Team-Rollen und Teamfähigkeit).
  • Netzwerkanalyse: Erstellen Sie eine Karte Ihrer sozialen Netzwerke (beruflich und privat) und analysieren die Beziehungen zwischen den Personen. Sprechen Sie anschließend mit diesen Personen darüber, inwiefern Ihre Einschätzung zutreffend ist.
  • Reflexionstagebuch durchführen: Schreiben Sie täglich auf, in welchen Situationen Sie empathisch reagiert haben und wo es Ihnen schwerfiel. Vergleichen Sie Ihre Wahrnehmung der Gruppendynamik mit der Wahrnehmung durch andere Teilnehmer. Reflektieren über mögliche Gründe und wie Sie Ihre Wahrnehmung Reaktion verbessern können.
  • Gruppendiskussionen moderieren: Übernehmen Sie die Moderation von Gruppendiskussionen oder Meetings und achten dabei besonders auf die Dynamiken und zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Gruppe. Notieren Sie vor der Sitzung, welchen Verlauf und welche Ergebnisse sie erwarten, und vergleichen Sie Ihre Erwartungen mit den tatsächlichen Ergebnissen. Wiederholen Sie diese Übung mit unterschiedlichen Zusammensetzungen der Gruppe und unterschiedlichen Aufgaben. 

Weitere nützliche Tipps

Eine der wirksamsten Methoden zum Erlernen oder zur Verbesserung der Empathie ist ein Auslandsaufenthalt mit einer anspruchsvollen Aufgabe im Ausland (zum Beispiel eine Niederlassung gründen). Menschen, die eher scheu und zurückhaltend sind, profitieren von einem Aufenthalt in Ländern wie Brasilien. Für eher extravertierte Personen können Länder wie Japan oder China besonders bereichernd sein. Besonders herausfordernd kann es sein, wenn beispielsweise eine Frau eine Führungsposition in einem arabischen Land übernimmt.

In zahlreichen 360-Grad-Feedbacks stoßen wir häufig auf außergewöhnliche Führungstalente. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich oft: Diese herausragenden Talente haben eines gemeinsam – sie haben bereits sehr früh in ihrer beruflichen Laufbahn Menschen geführt, die wesentlich älter und erfahrener waren als sie selbst.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich ehrenamtlich in sozialen Projekten oder Organisationen zu engagieren. Damit geraten sie in ein völlig anderes soziales Umfeld als ihr bisheriges. Damit können Sie Ihre soziale Wahrnehmung deutlich schärfen. Diese Übung simuliert die unschätzbaren Vorteile einer Auslandserfahrung. Manchmal hilft schon eine Art Praktikum in einer anderen Unternehmensfunktion oder Abteilung - zum Beispiel indem ein IT-Spezialist Kundenreklamationen bearbeitet. 

Empathie-Test: Interpretation der Testergebnisse – Beispiele

Zur korrekten Interpretation der Testergebnisse ist es notwendig, die Inhalte dieser Seite gründlich zu studieren, insbesondere die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei Empathie-Arten (kognitive, emotionale und soziale Empathie). Für die Beispiele verwenden wir als Vergleichsdaten die Durchschnittswerte aller Testteilnehmer am Empathie-Test. Vergleichsdaten sind wichtig, um Stärken, Schwächen und Potenziale korrekt zu erfassen. Wenn beispielsweise eine Person bei der emotionalen Empathie einen Wert von 3,8 (auf einer Skala von 1 bis 5) erzielt, stellt sich die Frage, ob das hoch oder niedrig ist. Zieht man als Vergleichswert Pflegepersonal heran, dann ist dieser Wert eher niedrig. Bei Verkäufern wäre das als sehr hoch einzustufen. Unter diesem Vorbehalt sind die nachfolgenden Beispiele zu verstehen.

Empathie-Test: Interpretation der Testergebnisse - Beispiele

Abbildung 7: Empathie-Test: Interpretation der Testergebnisse, Beispiel Personalleiterin

Beim Testergebnis der Person A (siehe Abbildung 7) handelt es sich um eine Personalleiterin in einem Konzernunternehmen. Sie erzielt weit überdurchschnittliche Werte bei der emotionalen Empathie. Das macht sie bei der Belegschaft sehr beliebt, weil sie sich gut mit den Problemen der Mitarbeiter identifizieren kann und versucht, ihnen zu helfen, wo es nur geht. Diese Haltung führt jedoch zu Problemen, weil sie aufgrund ihrer schwach ausgeprägten kognitiven Empathie häufig nicht erkennt, dass manche Mitarbeiter auch kritisches Feedback und klare Worte benötigen, um ihr Verhalten zu ändern. Noch schwächer ist ihre soziale Empathie ausgeprägt.

Das hat zur Folge, dass sie die komplexen Machtstrukturen und die Unternehmenskultur kaum nachvollziehen und akzeptieren kann. Dazu gehört zum Beispiel die Tatsache, dass Linienmanager anhand von messbaren Kennzahlen Ergebnisse abliefern müssen. Sie hat noch nie eine ähnliche Ergebnisverantwortung getragen und kann daher mit dem Management nicht auf Augenhöhe kommunizieren und sich mit überzeugenden Argumenten durchsetzen. Dementsprechend ist es schwierig für sie, ihre besondere Stärke (emotionale Empathie) in Erfolge umzusetzen.

Empathie-Test: Interpretation der Testergebnisse - Beispiele

Abbildung 8: Empathie-Test: Interpretation der Testergebnisse, Beispiel Vertriebsleiter

Beim Testergebnis der Person B (siehe Abbildung 8) handelt es sich um einen erfahrenen und erfolgreichen Verkäufer für erklärungsbedürftige technische Produkte, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Kunden zu beraten und sie bei der Problemlösung zu unterstützen. Damit verstärkt er zugleich die Kundenbindung. Er führt ein kleines Team, das ihn bei der Vorbereitung, Planung und Umsetzung der Projekte unterstützt. Nach mehreren Jahren dieser Tätigkeit möchte er auf der Karriereleiter aufsteigen und mehr Führungsverantwortung übernehmen, zumal er messbare Erfolge (Deckungsbeitrag und Kundenzufriedenheit) nachweisen kann.

Seinen bisherigen Erfolg verdankt er seiner ausgeprägten kognitiven Empathie, indem er die Situation und die Herausforderungen seiner Kunden sehr gut einschätzen kann und immer zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird. Seine emotionale Empathie ist dagegen unterdurchschnittlich. Das deutet darauf hin, dass er kein besonders starkes aufrichtiges Interesse an den Kunden als Menschen hat. Das ist im Vertrieb kein Nachteil, sehr wohl aber in einer Führungsposition, bei der es nicht darauf ankommt, Mitarbeiter in gelegentlichen Gesprächen zu überzeugen und deren technische Probleme zu lösen, sondern täglich über mehrere Jahre als Vorbild wahrgenommen zu werden. Das ist ohne überdurchschnittliche emotionale Empathie kaum möglich. Gegen Erfolgsaussichten bei einer Aufgabe mit großer Führungsverantwortung spricht auch die geringe soziale Empathie, die für die Steuerung sozialer Systeme (Teams, Gruppen, Sitzungen, Abteilungen etc.) entscheidend ist.

Empathie-Test: Interpretation der Testergebnisse - Beispiele

Abbildung 9: Empathie-Test: Interpretation der Testergebnisse- Beispiel General Manager

Beim dritten Beispiel geht es um einen General Manager (siehe Abbildung 9). Er arbeitet für ein großes, internationales Unternehmen im Technologiebereich, ist Ingenieur, war mehrere Jahre im Ausland und kann messbare Erfolge als Leiter einer technischen Abteilung und als Verkäufer (Kundenberater) nachweisen. Er erfüllt damit die typischen Anforderungen an einen General Manager (Erfahrungen und Erfolge in mindestens zwei unternehmerischen Funktionen). Die Testergebnisse zeigen, dass er die emotionale Situation von Mitarbeitern, Kunden und anderen Partnern nachempfinden kann und zügig dazu übergeht, mögliche Konsequenzen für das Verhalten dieser Personengruppen abzuleiten und sie zu motivieren.

Nur so ist es möglich, überzeugende Ergebnisse nachzuweisen, zumal diese Ergebnisse nur als Team erreichbar sind. Diese Fähigkeiten besitzen viele Manager. In unserem Beispiel kommt eine besonders stark ausgeprägte soziale Empathie hinzu. Diese macht es ihm möglich, vertrauensvolle Beziehungen in einer Tensor-Organisation aufzubauen. Diese Organisationsform kann man als dreidimensionale Matrix bezeichnen, bei der sich regionale (Länder), funktionale (Produktion, Vertrieb) und divisionale (Produktgruppen) Verantwortungsbereiche überschneiden. Dementsprechend ist das Konfliktpotenzial, das mit interkulturellen Aspekten durchsetzt ist, extrem hoch. Es ist ein soziotechnisches System mit maximaler Komplexität. Und das erfordert ein besonders hohes Maß an sozialer Empathie, die in diesem Fall vorhanden ist.

Die drei Beispiele für die Interpretation der Testergebnisse zeigen, dass es darauf ankommt, eine Kombination von empathischen Fähigkeiten zu haben, die zur Aufgabe und zur Unternehmenskultur passt. Die Folge ist eine nach oben führende Erfolgsspirale, wie wir sie bei vielen außergewöhnlichen Persönlichkeiten in Unternehmen, im Sport oder in Kunst und Kultur beobachten können.

FAQ: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Empathie

Willkommen in unserem FAQ-Bereich zum Thema Empathie! Wir wissen, dass Empathie ein komplexes und vielschichtiges Thema ist, das viele Fragen aufwerfen kann. Ob Sie Schwierigkeiten haben, sich in andere hineinzuversetzen, oder ob Sie Ihre empathischen Fähigkeiten weiterentwickeln möchten – hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Empathie.

Unser Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen, Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern, beruflich erfolgreicher zu sein und persönliches Wachstum zu fördern. Durch die Beantwortung dieser Fragen hoffen wir, Ihnen wertvolle Einblicke und praktische Tipps zu geben, wie Sie mehr Mitgefühl und Verständnis in Ihr Leben integrieren können.

Stöbern Sie durch unsere umfassende Liste von Fragen und Antworten und entdecken Sie, wie Empathie Ihr Leben positiv beeinflussen kann. Wenn Sie weitere Fragen haben oder tiefer in ein bestimmtes Thema eintauchen möchten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!

  1. Was ist Empathie? Empathie ist die Fähigkeit, die Gefühle und Gedanken anderer Menschen oder Gruppen beziehungsweise Teams zu verstehen und nachzuempfinden.
  2. Warum ist Empathie wichtig? Empathie hilft, Probleme zu lösen, Beziehungen zu stärken und Ziele sowohl im Berufs- als auch im Privatleben zu erreichen.
  3. Wie unterscheidet sich Empathie von Sympathie? Sympathie bedeutet Mitgefühl oder Mitleid mit jemandem zu haben, während Empathie das tiefe Verstehen der Gefühle und Gedanken einer anderen Person beinhaltet.
  4. Wie beeinflusst Empathie das Arbeitsklima? Ein empathisches Arbeitsumfeld fördert Respekt, Wertschätzung und Anerkennung, was die Produktivität und Mitarbeiterbindung erhöht.
  5. Welche Rolle spielt Empathie bei der Teamarbeit? Empathie verbessert die Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb des Teams, was zu besseren Ergebnissen führt.
  6. Wie kann mangelnde Empathie im Berufsleben schaden? Mangelnde Empathie kann Frustration, Gleichgültigkeit und Feindseligkeit hervorrufen, was die Produktivität mindert und Leistungsträger vertreibt.
  7. Warum ist Empathie in der Führung wichtig? Führungskräfte mit hoher Empathiefähigkeit können ihre Mitarbeiter besser motivieren, inspirieren und Veränderungen erfolgreich umsetzen.
  8. Was ist Transformationale Führung? Transformationale Führung ist ein besonders erfolgreicher Führungsstil, der durch Vorbildfunktion, Vertrauen und Integrität geprägt ist und Veränderungen effektiv umsetzt.
  9. Wie wirkt sich Empathie auf das Privatleben aus? Im Privatleben hilft Empathie dabei, Konflikte zu lösen und erfüllte Beziehungen zu führen.
  10. Welche Lebensbereiche profitieren von Empathie? Gesundheit und Fitness, Familie und Geborgenheit sowie Ethik und Sinnerfüllung sind Bereiche, die durch empathisches Verhalten positiv beeinflusst werden können.
  11. Was ist Selbstempathie? Selbstempathie bedeutet, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen und entsprechend zu handeln.
  12. Wie kann man Selbstempathie entwickeln? Indem man sich fragt: „Was macht mich glücklich?“ und „Was muss ich dafür tun?“ sowie indem man seine eigenen Werte lebt.
  13. Gibt es Tests zur Messung von Empathie? Ja, es gibt zahlreiche Tests zur Messung von Empathiefähigkeiten.
  14. Woher stammen die meisten dieser Tests? Die meisten Tests stammen aus der angelsächsischen Fachliteratur.
  15. Sind diese Tests auf unsere Kultur übertragbar? Viele dieser Tests sind schwer auf unsere Kultur übertragbar; daher wurde ein neuer Test entwickelt und validiert.
  16. Welche Arten von Tests bieten Sie an? Wir bieten einen kurzen Test auf dieser Seite sowie eine vollständige Online-Version an.
  17. Warum ist eine valide Diagnose wichtig? Eine valide Diagnose ermöglicht eine gezielte Verbesserung der empathischen Fähigkeiten ähnlich wie eine korrekte medizinische Diagnose eine wirksame Therapie ermöglicht.
  18. Wie beginne ich den kurzen Test auf dieser Seite? Folgen Sie den Anweisungen unter dem Abschnitt „Der kurze Empathie-Test“.
  19. Wie beginne ich den vollständigen Online-Test? Folgen Sie dem Link zum Online-Test auf unserer Webseite.
  20. Was sollte ich bei der Durchführung des Tests beachten? Seien Sie möglichst ehrlich und unvoreingenommen bei Ihren Antworten.
  21. Kann ich meine Testergebnisse herunterladen? Ja, Sie können die PDF-Datei mit Ihren Testergebnissen herunterladen.
  22. Wie interpretiere ich meine Testergebnisse? Studieren Sie die Beispiele zur Interpretation der Testergebnisse weiter unten auf der Seite oder in der PDF-Datei.
  23. Kann ich meine Ergebnisse mit anderen vergleichen? Ja, vergleichen Sie Ihre Testergebnisse mit den bereitgestellten Beispielen.
  24. Was mache ich nach dem Testen meiner empathischen Fähigkeiten? Erstellen Sie einen persönlichen Entwicklungsplan basierend auf Ihren Ergebnissen.
  25. Sollte ich meinen Entwicklungsplan mit jemandem besprechen? Diskutieren Sie Ihren Plan mit einer Person Ihres Vertrauens für zusätzliche Perspektiven und Unterstützung.
  26. Bieten Sie Coaching an? Ja, wir bieten Coaching an; für die ersten fünf Bewerber sogar kostenlos.
  27. Wo finde ich mehr Informationen über das Buch „Persönlichkeit gewinnt“? Weitere Informationen finden Sie in unserem Literaturverzeichnis oder direkt beim Verlag des Buches „Persönlichkeit gewinnt“.
  28. Gibt es wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von empathischem Verhalten im Beruf? Ja, zahlreiche empirische Studien belegen die Wirksamkeit von empathischem Verhalten insbesondere im Kontext transformationaler Führung.
  29. Kann man seine empathischen Fähigkeiten verbessern? Ja, durch gezieltes Training auf der Grundlage eines validierten Tests kann man seine empathischen Fähigkeiten deutlich verbessern.
  30. Wen kann ich kontaktieren bei weiteren Fragen oder Problemen mit den Tests? Bei weiteren Fragen oder Problemen wenden Sie sich bitte an unseren Support per E-Mail: faq@inmi.de 

Frage oder Antwort nicht gefunden? 

Senden Sie uns eine E-Mail auf faq@inmi.de. Wir werden dann die Antwort hier integrieren. 


Wissenschaftliche Fachliteratur

C. Allison: Psychometric Analysis of the Empathy Quotient (EQ), in: Personality and Individual Differences 2011

C. Batson: These things called empathy: Eight related but distinct phenomena. In: J. Decety and W. Ickes. The Social Neuroscience of Empathy Cambridge: MIT Press 2009

K. Bell.: Empathy: Nut Such a Soft Skill. Harvard Business Review. May, 2009

J. D. Brett et al.: The psychometric assessment of empathy: Development and validation of the Perth empathy scale. Assessment 2023

A. Böckler-Raettig: Theory of Mind. München 2019

F. Breithaupt: Die dunklen Seiten der Empathie. Suhrkamp 2017

A. Ciaramicoli: The Power of Empathy. Dutton 2010

A. Damasio: Descarte’s error: emotion, reason and the human brain. New York:  Penguin Putnam 1994  

J. Decety: The neural pathways, development and functions of empathy. Current Opinion in Behavioral Sciences 2015

J. Decety et al.: A neurobehavioral evolutionary perspective on the mechanisms underlying empathy. Progress in Neurobiology 2012

V. U. Druskat & S. B. Wolff: Building the Emotional Intelligence of Groups. Harvard Business Review 2001. 

P. Ekman: Gefühle lesen. Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren. München 2007

D. Goleman: What Makes a Leader? Harvard Business Review Classics 2017

Gonzalez-Liencres et al.: Towards a neuroscience of empathy, in: Neuroscience and Biobehavioral Reviews 2013

J. J. Gros: Handbook of Emotion Regulation. New York 2014

J. A. Hall et al.: Interpersonal Sensitivity. Theory and Measurement. London 2001

Hammond et al.: Grit: An important characteristic in learners. Currents in Pharmacy Teaching and Learning 2017

C. J. Throop. Empathy and its limits: a manifesto. In Conversations on empathy (pp. 27-33), 2023

Koller & C. Lamm: Item Response Model Investigation of the (German) Interpersonal Reactivity Index Empathy Questionnaire. European journal of psychological assessment 2015

E. J. Lawrence et al.: Measuring empathy, in: Psychological Medicine 2004

J. Menkes: Execute Intelligence, What All Great Leaders Have, New York: HarperCollins Publishers 2005

N. Nohira et al.: Advancing leadership theory and practice. Boston:  Harvard Business Press 2010

D. Myers: Psychology, Worth Publishers: 2013

I. M. Nembhard et al. A systematic review of research on empathy in health care. Health services research, 58(2), 2024

E. Palagi et al.: Exploring the evolutionary foundations of empathy, in:  Evolution and Human Behavior 2014 

W. Pelz: Empathie hat messbare wirtschaftliche Vorteile.“ Wirtschaftspsychologie Aktuell, Heft 2/2023

W. Pelz: Persönlichkeit gewinnt. Schäffer-Poeschel 2023

A. Perry. AI will never convey the essence of human empathy. Nature Human Behaviour, 7(11), 2023.

R. Roth: Warum es so schwierig ist, sich und andere zu ändern - Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. Stuttgart 2019

L. Shaw et al.: Measuring empathy: reliability and validity of the Empathy  Quotient, in: Psychological Medicine 2004  

E. Segal et al.: Developing the Social Empathy Index: An Exploratory Factor Analysis, in: Advances in Social Work 2016

R. Smith: Cognitive and emotional empathy in human behavior and evolution. The Psychological Record 2006

M. D. Stosic et al. What is your empathy scale not measuring? The convergent, discriminant, and predictive validity of five empathy scales. The Journal of Social Psychology, 2022

N. Spreng et al.: The Toronto Empathy Questionnaire, in: Journal of Personality Assessment 2009

B. Vokovic: Moral Complexity in Leadership: Empathy. Kellogg Schoool of Management 2003

D. I. Walker et al. Interaction of empathy and culture: a review. Current Psychology, 43(4), 2024

P. Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?: Wahn, Täuschung, Verstehen, München/Zürich: Piper 2005

B. Williams et al. A systematic review of psychometric assessment of the Jefferson Scale of Empathy using the COSMIN Risk of Bias checklist. Journal of evaluation in clinical practice, 2022


Autor: Prof. Dr. Waldemar Pelz